FORE-Tagung Juli 2017

FORE – Tagung

In der neuen Welt des Internets

Fr./Sa. 21./22. Juli 2017

Abtei Frauenwörth im Chiemsee (Fraueninsel)
83256 Frauenchiemsee
Tel.: (08054) 907-0 http://www.frauenwoerth.de

Wie bereits in der E-Mail von Ende Dezember angedeutet, soll es bei den beiden FORE-Veranstaltungen im Jahr 2017 um die Umwälzungen gehen, die durch die Durchdringung aller Lebensbereiche durch das Internet vorangetrieben werden. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, werden uns nahezu täglich in den schillerndsten Farben ausgemalt. Nur ein paar Stichworte sollen das illustrieren: Industrie 4.0, selbstfahrende Autos, das Internet der Dinge oder Smart Homes …: Dagegen stehen Warnungen, die von der lückenlosen Überwachung aller Bewegungen und der Kontrolle „schädlichen“ Verhaltens, über die Freisetzung von Arbeitskräften bis zum Ende der Privatheit reichen.

Nachdem wir im März 2017 einzelne Aspekte auf dem Weg zur Digitalisierung betrachtet haben, begeben wir uns bei unserem Treffen im Juli mitten hinein in die schöne neue Welt der Digitalisierung.

Jan Krieger wird uns eine Einführung in das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) geben. Die Diskussion um KI setzte bereits in den 50er Jahren ein, also bereits vor der Zeit leistungsfähiger Computer! Jan wird der Frage nachgehen, woher der Begriff kommt,  und was darunter in der langen Geschichte des Begriffes verstanden wurde. Abgesehen von den visionären Vorstellungen von Minsky und Kurzweil haben sich KI-Methoden in der modernen Informatik etabliert, im Wesentlichen für Klassifizierungs- und Entscheidungsprobleme oder in der Bildverarbeitung (Muster/Personen/...Erkennung). Eine zentrale Rolle dabei spielen „neuronale Netze“. Jan wird auch auf die Probleme mit gerade den damit verbundenen Verfahren eingehen, die sich ja auch für die von den Entscheidungen betroffenen manifestieren.

Stephan Schöttl wird anschließend mit einem Einblick in die Welt des „Big data“ fortfahren. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich einerseits die enorme Datenspeicherkapazität unserer modernen Computersysteme andererseits die dadurch ermöglichte Datensammelwut der Geheimdienste, facebook, google usw. Dazu gehört aber auch das durch mathematische Prozeduren durchführbare „data mining“ für kommerzielle aber auch für wissenschaftliches Arbeiten.

Wie die Ereignisse an einem Wochenende Anfang Mai, an dem mehr als 200.000 Rechner – private wie die von Krankenhäusern und anderen Institutionen – in 150 Ländern lahmgelegt wurden und deren Nutzer mit Löschung aller Daten bedroht wurden, klar vor Augen führten, ist die Abwehr derartiger Attacken von höchster gesellschaftlicher Relevanz. Deshalb kommt der Sicherheit in den Datennetzen – cyber-security – steigende Bedeutung zu. Nikolaus Schatt wird der Frage nachgehen, inwieweit „cyber security“ mit dem exponentiell zunehmenden Einsatz der IKT im täglichen Leben und den damit verbundenen Angriffsmöglichkeiten auf die immer stärker vernetzten Systeme gesellschaftlicher Relevanz mithalten kann. Die zur Stärkung der Abwehr diskutierten Maßnahmen gehen teilweise soweit, dass sie mit  den Grundpfeilern demokratischer Staaten (Freiheit und Menschenwürde) in Konflikt geraten.     

Marietta Kesting von der Akademie der Bildenden Künste in München (http://www.adbk.de/de/akademie/kollegium/kollegium-liste/53-professoren-innen/1082-prof-dr-marietta-kesting.html) wird in Fortsetzung unserer inzwischen etablierten Praxis, weitere Themen und auch künstlerische Positionen in unserer Programm miteinzubeziehen, uns über die Anwendung der neuen Medien in der Kunst berichten. In ihrem Vortrag „Vom experimentellen Mediengebrauch der 1960er Jahre zu Bewegtbild-Installationen in der Gegenwart. Drei Stadien des Medieneinsatzes in den Künsten“ wird sie einerseits Beispiele geben, wie KünstlerInnen mit Medientechniken jenseits der intendierten Benutzung gearbeitet haben, und andererseits den Begriff der „neuen Medien“ historisieren.

Programm

Freitag, 21.7.2017

Samstag,  22.7.2017

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