FORE-Seminar März 2000

FORE-Workshop am 3./4. März 2000 - Chiemsee, Fraueninsel

 

Arbeitstitel: Vom Umgang mit (Nicht-)Wissen

 

Toni nannte mehrere Autoren, die ihn zu diesem Thema inspiriert haben:

 

E. U. v. Weizsäcker (1986)(Hg.): Offene Systeme; darin ist auch ein Beitrag von

C. F. v. Weizsäcker über "Entropie und Ordnung" enthalten.

H.-J. Schellenhuber/V. Wenzel (1998): Earth System Analysis; darin der Beitrag über "Fuzzy Control: Soft Decision Making under Uncertainty or a Tail of Two Demons".

 

Im Verlauf der Diskussion wurde sehr bald deutlich, wie unscharf der Begriff des Nicht-Wissens ist - er ist eigentlich ein "Nicht-Begriff". Spricht man etwa von "ignorance" oder "uncertainty"; oder zielt man ab auf Noch-Nicht-Wissen(-Können) oder prinzipielles Nicht-Wissen-Können (z. B. im Hinblick auf zukünftige Ereignisse oder mögliche Nebenfolgen von Innovationen) oder hat man stärker "berechenbare uncertainties" vor Augen (Würfelbeispiel: welche der grundsätzlich vorhersehbaren Möglichkeiten treffen als nächstes ein). Schließlich geht es bei Ungewißheit und Nicht-Wissen auch immer um Fragen der Bewertung, wenn man etwa an paradigmatische Sprünge des Wissens (Kuhn) denkt oder normative Entwicklungen in der Gesellschaft selbst vor Augen hat.

 

Daraus ergeben sich zwangsläufig Fragen nach den Handlungskonsequenzen, ihren Prämissen und Zielen: Wie also unter den Bedingungen kognitiver Ungewißheit und normativer Unsicherheit entscheiden? Als Beispiele hierfür wurden Gentechnik, FCKW, Hochtemperatursupraleiter genannt; wie lassen sich unter solchen Bedingungen Risiken antizipieren, Zukunftspotentiale realisieren und möglichst nachhaltige, zukunftsverträgliche Entwicklungen einschlagen?

 

Für den Workshop wurde folgende inhaltliche Vorgehensweise vorgeschlagen:

 

I. Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit. Toni und Erwin wären bereit, hier aus der Sicht der Naturwissenschaften begriffliche Klärungsarbeit zu leisten

 

II. Philosophisch-sozialwissenschaftliche Konzepte. Bernhard könnte hier verschiedene Interpretationen und Zugangsweisen vorstellen: von technokratischen Modellen über den reflektierten Positivismus zu alternativen Theorien konstruktivistischer Provenienz.

 

III. Risikogenese: Prozesse gesellschaftlicher Gefahrenwahrnehmung. Stefan könnte hier an konkreten Beispielen Fragen der Bewertung von Risiken verdeutlichen.

 

IV: Vom Umgang mit unsicherem Wissen in der Praxis. Siggi und Michael würden hier einige Thesen zur Diskussion stellen wollen.

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